Dienstag, 27. April 2010

Eine Frage des Respektes


Hallo,

heute habe ich ein sehr schwieriges Thema , welches mir aber sehr wichtig ist. Die unterschiedlichen Formen des Respektes. Als Kind hab ich gelernt, jeden Menschen zu respektieren. Als Erwachsener lernte ich, dass ich verschiedenen Menschen verschiedene Formen des Respektes zu erweisen habe. Meinem Chef habe ich mich anders gegenüber zu verhalten wie einem Polizeibeamten. Dennoch sind beides Respektspersonen. Meiner Herrschaft gegenüber habe ich mich anders gegenüber zu verhalten wie anderen Herrschaften. Die Frage, welche sich mir aber stellt: Darf einer der beiden aus dem Dom/dev Gefüge dem anderen den Respekt in der Form, wie der andere ihn erwartet, verweigern? Und wenn ja, darf dann im Umkehrschluss nicht die Gegenseite ebenfalls den Respekt verweigern?

Ich sehe das immer an mir, ich möchte gerne als kajira/sklavin respektiert werden. Das ist mein grösster Wunsch, dazu gehört es dann eben auch, dass ich mich „standesgemäss“ benehme. Zu einem guten Benehmen gehört aber auch der respektvolle Umgang mit dem Gegenüber. Also, da ich etwas erwarte (ja ich weiss eine sklavin hat kein Recht irgendetwas zu erwarten.), muss ich auch bereit sein, etwas zu geben. Ich gebe dem Gegenüber den respektvollen Umgang den er erwartet, und im Umkehrschluss hoffe ich das ich den gleichen Respekt zurückbekommen. In dem ich eine Herrschaft als solche respektiere, mich Ihr gegenüber respektvoll verhalte, hoffe ich auch von Ihr den gleichen Respekt zurückzubekommen. In dem ich die Anrede zum Beispiel so wähle, dass kein Zweifel bleibt, „Du bist für mich eine Herrschaft.“ Herr/ Herrin sind Anreden, zwar besondere Anreden, aber es sind Anredeformen an Menschen. Menschen verdienen Respekt. Die korrekte Anrede ist eine Form von Respekt. Verweigere ich einem Menschen diese, mit welchem Recht kann ich dann noch von Ihm den Respekt erwarten. Ich denke, es ist eher so, ich muss einem Menschen den Respekt erweisen, den ich selber von diesem Menschen auch erwarte. Eine der schwersten Lektionen der letzten Zeit war für mich folgende. Ich muss anfangen, ich muss anfangen zu geben, nur dann bekomm ich vielleicht irgendwann etwas zurück. Und ich habe auf das was ich bekomme auch keinen Anspruch. Es ist ein Geschenk. Viele setzen den devoten Part immer mit passiv gleich, ich denke das ist eine falsche Voraussetzung. Devotion ist etwas aktives, ich gebe mich aktiv hin, gebe etwas von mir. Es ist kein empfangen oder erdulden, nein es ist eine aktive Handlung. Nun mag mancher einwerfen, dass der devote Teil einer Beziehung ab und an bestimmt mal etwas erleidet, das ist richtig, aber primär ist er in einer D/s Konstellation der gebende Teil.

Aber zurück zu meiner Frage. Darf ich mich also wundern, wenn ich jemanden respektlos behandle, wenn er mich dann auch respektlos behandelt?

Ich bin hier auf Eure Antworten gespannt.

Liebe Grüsse


daira{M}

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